Encomium Moriae - Lob der Torheit

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Die Schrift des Erasmus von Rotterdam über menschliche Torheit beleuchtet Verhaltensweisen seiner Zeit und vermittelt eine allgemeine Lehre über menschliche Beschränktheit und Selbstbezogenheit. Diese Lehre umfasst sowohl allgemeine Fehlverhalten als auch religiöse und politische Dimensionen. Sie offenbart tiefere Schichten menschlichen Verhaltens, die sich auf alle Zeiten ausdehnen lassen. Die Encomiastik erhält dadurch eine weitreichende Bedeutung, die mit zahlreichen historischen Beispielen verknüpft ist und bis in die Gegenwart reicht. Sie beeinflusst unsere Lebenseinstellungen, Daseinsmodelle und Zukunftsaussichten und wirft die grundlegende Frage auf, inwiefern wir in der Lage sind, uns selbst zu beurteilen und unsere Umwelt so zu organisieren, dass daraus Lebensmodelle entstehen, die von Einsicht und Rücksichtnahme geprägt sind. Diese Ideale strebte Erasmus bereits in seiner Zeit an und machte ihn zu einem der frühesten Vertreter der Aufklärungs- und Humanisierungstendenzen. Diese Themen müssen immer wieder aufgegriffen werden, um ihnen Gehör zu verschaffen. Der vorliegende Text leistet einen Beitrag zu dieser Diskussion.