Moskaus langer Arm

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Das stalinistische System, das nach dem Zweiten Weltkrieg mit Moskaus Hilfe in Osteuropa etabliert wurde, manifestierte sich auch in Polen. Innerhalb der Polnischen Arbeiterpartei (PPR) kam es bald zu einem Konflikt zwischen den in Moskau ausgebildeten Kommunisten um Boleslaw Bierut und den sogenannten ‘Heimatkommunisten’ um Wladyslaw Gomulka. Jüngste polnische Publikationen beleuchten den Machtkampf innerhalb der Parteispitze der PPR und späteren PZPR (Vereinigte Polnische Arbeiterpartei), wobei der Fokus auf internen Strukturen und Säuberungen liegt und weniger auf internationalen Ereignissen. Diese detaillierten Untersuchungen konzentrieren sich fast ausschließlich auf Polen, ohne die breiteren Entwicklungen in Osteuropa zu berücksichtigen. Die Arbeit zielt darauf ab, zu klären, ob die Vorgänge in Polen entscheidend für die Ablösung Gomulkas und dessen Verurteilung waren oder ob der Machtkampf in der PZPR im internationalen Kontext betrachtet werden muss. Dazu werden die Ereignisse in Osteuropa nach dem Zweiten Weltkrieg analysiert und in die Diskussion um die Sowjetisierung eingeordnet. Anschließend wird die polnische Position im Machtkampf zwischen Gomulka und Bierut, einschließlich des Sicherheits- und Geheimdienstapparates, detailliert dargestellt. Im letzten Teil wird versucht, die Vorgehensweise in Polen im internationalen Kontext zu betrachten.