Naturphilosophie als Grundlage der Naturethik

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Hans Jonas weist einer zeitgemäßen Naturphilosophie den Weg, in der die Vieldeutigkeit und Wandelbarkeit des Naturbegriffs in erkenntnistheoretischer, kulturanthropologischer und ethischer Hinsicht verhandelt wird. Dabei wird deutlich, dass Natur mehr sein muss als ein bloßer Referenzbegriff der Naturwissenschaften. Sie fungiert als lebensweltliches Orientierungskonzept und existenzielle Lebensgrundlage der Menschen. Jonas‘ Philosophie der Natur hat sowohl theoretische als auch praktische Dimensionen und überschreitet die Grenzen klassischer Naturphilosophie hin zur Ethik. Seine Studien zur Philosophischen Biologie, Anthropologie und Umweltethik machen ihn zu einem wichtigen Gesprächspartner in der Debatte über aktuelle Umweltfragen. Diese Debatte bleibt nicht im Schwarz-Weiß-Denken stecken, sondern kritisiert die global vorherrschende wissenschaftlich-technische Naturaneignung, die die Existenzbedingungen bedroht, und hinterfragt die vermeintliche „Alternativlosigkeit“ der Effizienzsteigerung. Jonas‘ Philosophie fordert uns auf, über die komplexen naturethischen Konsequenzen nachzudenken. Die Beiträge dieses Buches beleuchten die bleibende Aktualität von Jonas‘ Denkweisen und bieten Hinweise auf mögliche Wege für eine zeitgemäße Naturphilosophie.