Sprachintensiver Unterricht

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Um Bildungschancen gerecht zu verteilen, muss der Unterricht selbst im Mittelpunkt der Bemühungen stehen. Derzeit wird die Förderung der Unterrichtssprache Deutsch durch zahlreiche Sprachförderprojekte übernommen, die eigene Methoden und Materialien verwenden. Diese Aufgabenteilung vermittelt den Eindruck, dass es sich um ein „Nebenproblem“ handelt, das an einem „Nebenschauplatz“ gelöst werden kann. Dabei könnte die Sprachförderung, einschließlich der Mehrsprachigkeitsförderung, auch im Regelunterricht integriert werden, um die Qualität des Lernens zu verbessern. Der Vorschlag des sprachintensiven Unterrichts bietet eine Möglichkeit zur Umsetzung. Die Autorinnen illustrieren anhand konkreter Beispiele, wie ein lern- und sprachförderlicher Unterricht geplant und durchgeführt werden kann. Das Konzept basiert auf zeitlicher Tiefe und thematischer Dichte der Inhalte, wodurch viele bedeutungsvolle Sprachgebrauchsereignisse entstehen. Dies ermöglicht es, anspruchsvolle Lernaufgaben für mehr Schülerinnen und Schüler zugänglich zu machen. Der Ansatz betrachtet Sprache als soziales Handeln mit komplexen Regeln und Spracherwerb als individuellen Wachstumsprozess, der durch die Teilnahme an bedeutungsvollen Ereignissen gefördert wird. Je mehr Fächer sich daran beteiligen, desto intensiver werden die Gelegenheiten zur Aneignung tragfähiger Sprachkompetenzen, was zu Bildungserfolgen entsprechend der Talente führt.