Schreibe mir, meine Seltsame, schnell

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1960 verfasste H. C. Artmann Sehnsuchtsbriefe, die er oft mit Liebesgedichten kombinierte, darunter die später veröffentlichten „auf meine klinge geschrieben“. Diese Briefe waren an die junge Kärntner Schauspielerin Didi Macher gerichtet, die sich in Klagenfurt von einer Krankheit erholte. Artmann besuchte sie regelmäßig und schickte ihr aufmunternde, witzige Postkarten. Seine Korrespondenz und Gedichte wurden durch Karikaturen, Sanskritpassagen und getrocknete Sommerblüten ergänzt, was ein poetisches Sehnsuchtsherbarium ergab. Die vielseitige Künstlerin Susanne Schmögner begleitete und erweiterte dieses Herbarium mit ihren malerischen Arbeiten. H. C. Artmann (1921-2000) veröffentlichte seine erste Lyrik 1947 im Wiener Rundfunk und wurde 1949 Teil der Wiener Gruppe, die sich um die Zeitschrift „Neue Wege“ formierte. Er hatte zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Großen Österreichischen Staatspreis 1974 und den Büchner-Preis 1997. Didi Macher war eine engagierte Schauspielerin mit Auftritten in Salzburg, Graz und Berlin. 1979 gründete sie gemeinsam mit Otto Tausig das Fo-Theater, das sie bis 1995 leitete. Susanne Schmögner, die Textildesign studierte, gründete 1963 eine Handdruckerei und war in den folgenden Jahren in verschiedenen gestalterischen Bereichen aktiv, darunter Theater, Film und Buchillustrationen.