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In Stendhals Roman verkörpert Julien Sorel den Typus des gesellschaftlichen Aufsteigers. Als unbemittelte Sohn eines Sägemühlenbesitzers wird er Hauslehrer bei den de Rênals. Bei einem Konversationsabend wagt er, die Hand der Aristokratin Madame de Rênal zu ergreifen. Diese vorgetäuschte Liebesgeste ist Teil eines Machtspiels: Julien will die Dame verführen, um Rang und Vermögen zu erlangen. Das bürgerliche Zeitalter ist geprägt von Praktiken der Verstellung, in denen Machtverhältnisse auf Hypokrisie beruhen. Der Kleriker spiegelt Devotion vor, der Kapitalist gibt sich als Philanthrop, der Bürger simuliert aristokratische Formen, und selbst die Liebeskommunikation ist manipuliert. Diese Mechanismen werden in Literatur und Kunst aufgedeckt. Der Roman und die Karikatur sind zentrale Medien der Gesellschaftskritik im 19. Jahrhundert in Frankreich. Sie heben die Abgründigkeit der Hypokrisie an die Oberfläche und erfassen die Doppelbödigkeit von Schein und Sein. Das Buch setzt die scharfsinnigen Gesellschaftsanalysen Stendhals mit den Arbeiten des Karikaturisten Honoré Daumier in Beziehung. Die Ästhetik von Roman und Karikatur entfaltet ihr analytisches Potenzial im Kontext von Molières Tartuffe und dem pointierten Stil klassischer Moralistik.
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Hypokrisie und Macht, Christina Bonhoff
- Taal
- Jaar van publicatie
- 2015
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- (Paperback)
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