Das Gedächtnis der Menschheit

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„Wer entscheidet heute, an was wir uns morgen erinnern werden?“ Das UNESCO-Programm „Memory of the World“ versucht, darauf eine Antwort zu finden. Neben der Liste des Welterbes, die bedeutende Kultur- und Naturstätten schützt, entwickelt die UNESCO ein Weltregister mit herausragenden Dokumenten: wertvollen Buchbeständen, Handschriften, Partituren sowie Bild-, Ton- und Filmdokumenten. Ziel ist es, zeitgeschichtlich bedeutende Dokumente zu bewahren, die Eindrücke von wichtigen politischen, gesellschaftlichen, religiösen und kulturellen Ereignissen vermitteln oder selbst Resultate dieser Ereignisse sind. Aktuell umfasst das Register 158 Dokumente aus aller Welt, darunter den Teppich von Bayeux, die 21 Thesen der Solidarnosc, Kolonialarchive aus Benin, Senegal und Tansania, den Azteken-Codex in Mexiko sowie Archive des Warschauer Ghettos und das älteste erhaltene Koran-Manuskript „Mushaf von Othman“ aus Usbekistan. Zu den deutschen Dokumenten zählen die „Ältesten Tondokumente traditioneller Musik 1893-1952“ aus dem Berliner Phonogramm-Archiv, die 42-zeilige Gutenbergbibel, Goethes literarischer Nachlass, Beethovens 9. Sinfonie, der Stummfilm „Metropolis“, die Reichenauer Handschriften aus dem 11. Jahrhundert, die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm sowie die Waldseemüller-Weltkarte von 1507. „Das Gedächtnis der Menschheit“ präsentiert erstmals alle 158 registrierten dokumentarischen Zeugnisse in Wort und Bild und macht einzig