Die Sonnenblumen der Juden

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Diese Anthologie beleuchtet das Leben und Schicksal der griechischen Juden durch literarische Zeugnisse. Stimmen von Griechen und griechischen Juden, darunter Nachkommen, Nachbarn und Schriftsteller, verarbeiten persönliche und fiktive Erlebnisse. Juden griechischer Herkunft lebten bereits in vorchristlicher Zeit in verschiedenen Regionen Griechenlands. Die Einführungen von Christos Safiris und Manuel Gogos sowie der abschließende Text von Anastassis Vistonitis schildern die bedeutende Rolle der jüdischen Gemeinde in Thessaloniki, deren Geschichte bis zur Römerzeit zurückreicht. Im 19. Jahrhundert war die Stadt ein Zentrum jüdischen Lebens, das Juden aus Zentraleuropa, Italien, Spanien, Portugal und Russland anzog. Ende des 19. Jahrhunderts lebten über 70.000 Juden dort, was etwa der Hälfte der Bevölkerung entsprach. Mit der deutschen Besatzung 1941 begann das Ende des jüdischen Lebens in der Stadt, und heute sind nur noch etwa 1.200 Juden geblieben. Die literarischen Texte sind in drei Teile gegliedert, die markante Zeitabschnitte im Leben der Juden vor, während und nach dem Holocaust darstellen. Die Autoren schildern ernsthafte und humorvolle Alltagssituationen, stets im gesellschaftlichen Kontext. Sie reflektieren kritisch über die Auswirkungen des Holocaust und die Gedichte ergänzen das Gesamtbild der griechisch-jüdischen Kultur und Geschichte.