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Vor ihm Ungewissheit, hinter ihm Leiden, in ihm Verzweiflung. Ein Zurück gibt es für den Suchenden nicht, denn »wer als Verlierer zurückkehrt, legt sich eine Kreuzotter um den Hals«. Er will nicht als ›Leidender‹ enden wie sein Onkel Djo Ngo’o, der zwischen eigenen Idealen und einem intoleranten Umfeld zerbrach. Inspiriert von persönlichen Erfahrungen stellt Rodrigue Péguy Takou Ndie in seinem dritten Roman existentielle Fragen: Wie bewahrt man Menschlichkeit und Hoffnung, wenn ›Überleben‹ bedeutet, nicht zurückblicken oder mitfühlen zu dürfen – mit denjenigen, die in der Wüste verdursteten oder von marokkanischen Polizisten getötet wurden? Hinter jedem Hindernis zerplatzt ein weiterer Traum, und die messerscharfen Zäune von Melilla führen nur zu weiteren Zäunen. Der einzige Freund und Ratgeber vegetiert seit fast zwei Jahrzehnten in einem Lager in Deutschland und wartet auf seine Abschiebung. Der Roman ist schonungslos gegenüber zerstörten Herkunftsgesellschaften, brutalen Verhältnissen in Nordafrika und Europa sowie den Profiteuren und Ignoranten. Gleichzeitig wird der Suchende selbst unbarmherzig beleuchtet. Die scharfe Analyse der traumatisierenden Auswirkungen von Neokolonialismus, dem europäischen Grenzregime, dem deutschen Asylsystem und alltäglichem Rassismus wird von einer bildreichen Sprache und eindringlichen Beschreibungen begleitet, die auch einen wunderbaren Sinn fürs Absurde zeigen.
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Die Suchenden, Rodrigue Pe guy Takou Ndie
- Taal
- Jaar van publicatie
- 2018
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