Das Alphabet der Frauen

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Im postrevolutionären Portugal konzentriert sich Clara Pinto Correia weniger auf historische und politische Themen, sondern vielmehr auf die emotionalen und psychologischen Facetten ihrer Figuren. In ihrer Erzählung werden die Lebensgeschichten und Gefühle unterschiedlicher Frauen miteinander verwoben. Ähnlich wie beim Handarbeiten, wo viele kleine Fäden zu einem großen Motiv gestickt werden, fügt die Autorin ihre Frauenfiguren zu einem einzigen weiblichen Abbild des Lebens in Portugal zusammen. Die Ich-Erzählerin, die nach dem Ende ihrer Beziehung in eine Lebenskrise gerät, sucht Trost und Unterstützung bei ihren Freundinnen, die auf verschiedene Weise mit ihr verbunden sind, unabhängig von Alter oder sozialen Schranken. Die Bindungen zwischen den Frauen basieren auf ihrem Frausein und einem tiefen gegenseitigen Verständnis. Correia thematisiert, dass die Liebe unter Frauen das Leben erstrahlen lassen kann, aber auch wie ein Gewitter hereinbrechen kann, wenn es an Erfahrung fehlt. Das Werk ist eine Hommage an die Freundschaft und Loyalität unter Frauen und malt den portugiesischen Alltag in lebhaften Farben. Correias ausladender Erzählstil und die farbenfrohen Bilder laden ein, auch wenn die Vielzahl an Namen und Geschichten manchmal verwirrend sein kann. Doch dieses Verwirrspiel hat System und führt zu einem eindrucksvollen Gesamtbild. Die Originalität der Erzählung ist bestechend.