Manhattan Transfer

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Manhattan Transfer zählt zu den revolutionären Romanen des 20. Jahrhunderts und präsentiert ein lebendiges Porträt des urbanen New Yorker Dschungels, in dem das Streben nach Arbeit, Glück und Macht vorherrscht. Die Charaktere – ein junger Einwanderer, ein Gewerkschaftsführer, ein Mörder, ein Karrierist, eine selbstständigkeitsstrebende Frau und ein sensibler Alkoholiker – scheinen aus der Masse der Stadtbewohner herausgerissen, um schließlich im Gewühl unterzugehen. Der wahre Protagonist ist jedoch die Großstadt New York, die von den frühen 1900er Jahren bis nach dem Ersten Weltkrieg als immense, anarchische Macht dargestellt wird, der alle ausgeliefert sind. Der Roman ist eine beeindruckende Collage modernen Lebens, die filmisch und panoramisch wirkt, voller Episoden und Brüche. Dos Passos kombiniert dokumentarische Elemente mit dem Erleben seiner fiktiven Figuren und lässt dem Leser Raum, eigene Schlüsse aus deren Kämpfen zu ziehen. Nach der Veröffentlichung wurde Dos Passos schnell zu einem der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Sein Stil vereint den Naturalismus von Theodore Dreiser und den Modernismus von James Joyce in einem rhythmischen, lebendigen Ausdruck, der bis heute strahlt. Viele Autoren, darunter Alfred Döblin, ließen sich von ihm inspirieren. Die Neuübersetzung von Dirk van Gunsteren ersetzt die von 1966 und enthält ein Nachwort von Clemens Meyer.