Ideologie und Utopie

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Karl Mannheim gilt als Begründer der Wissenssoziologie, die die historische und soziale Bedingtheit aller Erkenntnis untersucht. In seinem Hauptwerk von 1929, das eine intensive Diskussion unter Denkern wie Hannah Arendt und Max Horkheimer auslöste, werden die Grundlagen dieser Lehre dargelegt. Das Buch erlebte seit seiner ersten Veröffentlichung in Deutschland eine bemerkenswerte Rezeption, die bis nach England und Amerika führte, wo es seit 1937 in fünf Auflagen erschien. Die Rückkehr des Werkes in überarbeiteter Form beinhaltet ein Vorwort von Prof. L. Wirth, das die zentralen Anliegen der Wissenssoziologie beleuchtet, sowie zwei bedeutende Kapitel von Mannheim. Das erste ist ein für die englische Ausgabe verfasstes Eingangskapitel, das die sozialen Bindungen des Denkens thematisiert, und das zweite ist ein Schlussteil, der Mannheims Artikel 'Wissenssoziologie' aus dem Handwörterbuch der Soziologie von 1931 umfasst. Die Relevanz von Mannheims Untersuchungen bleibt unbestritten, und ihre Fähigkeit, auch heute noch kritische Diskussionen zu provozieren, ist ein bemerkenswertes Verdienst.