Thomas Pola Boeken




Die Bibel und ihre vielfältige Rezeption
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Der Band setzt mit Beiträgen zur innerbiblischen Rezeption beim Jahwisten (Th. Pola) und in Hos 6 (H. Mölle) ein. M. Basse fragt nach Kirchengeschichte als Geschichte der Auslegung der Bibel. Th. Ruster analysiert das Geschichtsverständnis mittelalterlicher Weltzeitalterlehren. G. Büttner untersucht Johanneisches in der bildenden Kunst. Lateinamerikanische Kontextualisierungen sind das Thema von N. Mette. E. Maurer skizziert Karl Barths Biblische Theologie und R. Riesner geht der Wirkung von Papst Benedikt XVI. auf die Evangelienforschung nach. Die Bedeutung der Endgestalt für die Religionsdidaktik untersucht B. Roebben anhand von Gen 6-9. Das abschließende Votum bietet D. Dormeyer.
In der mehr als tausendjährigen Literargeschichte des Alten Testaments haben sich auffallend unterschiedliche Gotteserfahrungen niedergeschlagen. Die Begegnung mit Jahwe, dem Gott der Israeliten und Judäer, ermöglichte beglückende, aber auch erschauernde, äußerlich sichtbare, oder auch subtile Formen der ekstatischen Gotteserfahrung. Katastrophen konnten demgegenüber dazu führen, an Gott zu verzweifeln. Andererseits konnte Jahwe zum Inbegriff der Hoffnung für den Einzelnen werden.
Das Priestertum bei Sacharja
Historische und traditionsgeschichtliche Untersuchungen zur frühnachexilischen Herrschererwartung
Im Jahr 520 v. Chr. stellen sich die frühnachexilischen Gruppierungen die Frage, ob sie dort anknüpfen sollten, wo Juda vor dem Exil aufgehört hatte. Thomas Pola untersucht in diesem Kontext die Texte des Haggaibuchs, Sacharja 1-6 und Esra 1-6, um die Legitimität des Zweiten Tempels und seiner Ordnung zu beleuchten. Er analysiert den historischen Hintergrund von Hag 1f, Sach 3f und 6,9ff sowie Esr 1-6 und erforscht die Transformation der davidischen Herrschererwartung von einer politischen zu einer idealen Gestalt, besonders im Hinblick auf die Messiaserwartung in der vorexilischen und exilischen Schriftprophetie. Pola kommt zu dem Schluss, dass während der Exilszeit, insbesondere in der Schule des Propheten Ezechiel, eine politische Aufwertung des Priestertums stattfand, ohne dass das davidische Ideal verloren ging. Im visionären Grundtext von Sach 4 erscheinen Serubbabel und Josua in einem kultischen Kontext. Sach 3 hingegen behandelt die Legitimation des neuen Amtes des Hohenpriesters und des neuen Sühnekultes. Haggai und Sacharja hatten Serubbabel nicht zur Königserhebung bestimmt, sondern seine Rolle bei der Grundsteinlegung des Tempels auf die eines davidischen Schirmherren beschränkt.