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Gabriel Wolkenfeld

    Babylonisches Repertoire
    Wir Propagandisten
    Sandoasen. Israelisches Album. Gedichte
    • Gabriel Wolkenfelds erster Gedichtband „Sandoasen“ entführt in ein facettenreiches Israel. Die 27 Gedichte widmen sich verschiedenen Städten, von Jerusalem bis zu Wüstenorten. Sie bieten farbenfrohe Porträts und ungewöhnliche Bilder, die Realität hinterfragen und verschiedene Milieus und Charaktere präsentieren.

      Sandoasen. Israelisches Album. Gedichte
    • Jekaterinburg, am östlichen Rand Europas gelegen, wird 2013 von einem jungen deutschen Slawisten besucht, der russische Studenten in deutscher Sprache und Kultur unterrichten soll. Über soziale Netzwerke hat er bereits Bekanntschaften geschlossen, und vier junge Männer holen ihn vom Flughafen ab. In einer kafkaesken Welt, die im 19. Jahrhundert stecken geblieben zu sein scheint, ist der deutsche Gast eine Attraktion. Viele fragen ihn, warum er freiwillig nach Russland kommt, besonders als Schwuler, zu einer Zeit, als die Duma „homosexuelle Propaganda“ gesetzlich verbieten will. Die Erlebnisse des deutschen Gastes während seines Jahres in Russland werden in einem individuellen Tonfall erzählt, der die Atmosphäre einer für den deutschen Leser fremden Welt einfängt. Umgeben von einer Clique junger Studenten, die bei ihren Eltern wohnen und sich nicht öffentlich als schwul erkennen geben, treffen sie sich in der Küche des Lehrers, wo Pelmeni gekocht und Wodka getrunken wird. Einige ihrer Zusammenkünfte finden in sogenannten „Themenklubs“ statt. In einem dunklen Hinterhof, wo sie in einen Raum gelangen, der eher einem Speicher als einer Bar ähnelt, wird die Realität des Lebens in Russland spürbar. Wolkenfeld bringt die Erfahrungen und die Herausforderungen, mit denen der deutsche Gast konfrontiert wird, eindrucksvoll zum Ausdruck.

      Wir Propagandisten
    • Weil der 86-jährige Avigdor Seliger nicht mehr spricht, steckt ihn seine Tochter Hannah in ein Altersheim. Die Ärzte sind sich nicht sicher: Verirrt sich der Mann allmählich in die Nebel der Demenz oder verweigert er das Sprechen bewusst? Weil Enkel Yair fürchtet, der Großvater könnte seinen Bezug zur Realität verlieren, erzählt er ihm jene Geschichten, die der Senior während der Schulferien am See Genezareth einst ihm erzählt hat. Allerdings erinnert sich Yair nicht immer genau. Er erfindet hinzu, übertreibt, wandelt ab – in der Hoffnung, den Großvater doch noch aus der Reserve zu locken und sich selbst vom eigenen Lebenschaos im Tel Aviv der Gegenwart abzulenken. Er lässt die schöne Bella Rubinsteyn auferstehen, die sich während der Schwangerschaft nur von exotischem Obst ernährt, weil sie ein besonderes Wesen gebären will; die exaltierte Olympiada, die den Durst der KGBler nach Unbill mit körperlicher Liebe zu stillen sucht; Danuta, die als Anführerin einer Waisenkinder-Bande die Märkte von Taschkent unsicher macht... Mit welcher Erzähl- und Sprachkraft Gabriel Wolkenfeld einen derart großen Bogen schlägt und dabei das Gleichgewicht hält zwischen dem Wissen um sein handwerkliches Tun und der Hingabe an den Strom der Erinnerung, ist große Kunst und lässt von diesem Autor noch viel erwarten.

      Babylonisches Repertoire