Eckhard Gruber Boeken






Berliner Radpartien
Auf dem Zweirad durch 150 Jahre literarischen Stadtverkehr
Das Fahrrad hatte es nie leicht in Berlin. Mit ihren breiten Magistralen und großen Entfernungen schien die Metropole der Inbegriff für motorisierte Mobilität. Die ‚Tempostadt‘ gierte nach schneller, bequemer Fortbewegung – wie sie Stadtbahn, U-Bahn und Auto versprachen. Trotzdem hat sich auch hier seit Ende des 19. Jahrhunderts das Fahrrad Bahn gebrochen und ist seither nicht mehr aus dem Stadtbild und Stadtverkehr wegzudenken. Das Fahrradfahren in Berlin boomt geradezu in den letzten Jahren. Dabei brauchte es schon besondere Umstände und eine spezifische Mentalität, um sich mit Muskelkraft auf zwei Rädern ins Getümmel zu begeben: Mut, Gesundheitsbewusstsein, Sportsgeist, Unabhängigkeit, Durchsetzungsvermögen – oder auch nur einen Hauch von Snobismus. „Berliner Radpartien“ versammelt die schönsten literarischen Texte aus 150 Jahren Berliner Fahrradgeschichte. Bekannte Namen wie Walter Benjamin, Elke Erb, Mascha Kaléko, Alfred Kerr, Heinz Knobloch, Gabriele Tergit und Max Goldt sind unter den Autoren, aber auch Wiederentdeckungen wie Ferdinand Runkel oder Richard Christ. Hintergrundgeschichten und erläuternde Kommentare des Herausgebers vervollständigen das Kompendium Berliner Fahrradgeschichte.
Wir bauen des Reiches Sicherheit
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Achtung Sprengarbeiten!
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“Achtung Sprengarbeiten!” erforscht das Phänomen Sprengung und seine gesellschaftlichen Implikationen von Macht und Ohnmacht. Als irreversible Fragmentierung von Gegenständen steht Sprengung sowohl für die gewaltsame Zerstörung vorhandener Strukturen, als auch für Befreiung und die Freisetzung vormals gebundener Energien. Als sprachliche Metapher hat die explosive Kraft von Sprengung in viele Redewendungen Eingang gefunden, wenn etwa von ‘Rahmen sprengen’, ‘etwas in die Luft jagen’ oder von einem ‘Bombenerfolg’ die Rede ist. Und auch Wissenschaft und Kunst kommen ohne die Denkfigur der Sprengung nicht aus. So wird das ‘Aufsprengen’ des historischen Kontinuums zur Verdeutlichung irreversibler Umwälzungsprozesse der Moderne herangezogen, während künstlerische Avantgardebewegungen gerne mit Sprengmetaphern operieren, um der Radikalität ihres Selbstverständnisses Ausdruck zu verleihen.
Kleine Theater genießen oft besondere Wertschätzung, auch von der Kulturstiftung der Dresdner Bank, die das Societätstheater in Dresden vor dem Verfall gerettet hat. Der liebevoll gestaltete Band 'Der Mensch hascht unaufhörlich nach Vergnügen' widmet sich dieser Bühne, die 1779 in ein Gartengebäude in der Dresdner Neustadt zog. Als erste Vereinsbühne Deutschlands bot sie Hofbeamten, Kaufleuten, Gelehrten und wohlhabenden Bürgern eine Heimat. Die Mitglieder organisierten alles selbst, von der Spielplanung bis zu den Bühnenbildern, und schufen eine lebendige, gesellige Atmosphäre. Bis 1832 fanden regelmäßig Aufführungen statt, darunter Werke von Lessing, Komödien, Tragödien und Opern. Bedeutende Künstler pflegten freundschaftliche Kontakte zu den Theaterenthusiasten. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Verfall des Gebäudes gab es in der DDR erste Rettungsversuche, doch erst nach der Wende waren die Wiederherstellungspläne erfolgreich. Mit Unterstützung der Kulturstiftung und der Gründung einer GmbH wurde das Theater als Ort für freie Gruppen und Gastspiele revitalisiert. Der von Eckhard Gruber herausgegebene Band beleuchtet die Geschichte des Societätstheaters, das Engagement der Kulturstiftung und die Herausforderungen der Wiederherstellung. Im Anhang diskutieren George Tabori und Holger Teschke über die Bedeutung kleiner Theater und die bleibende Kraft des Theaters.