Manfred Wagner Boeken






Stoppt das Kulturgeschwätz!
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Nachdenken und danach handeln ist das Motto des prominenten Kulturhistorikers Manfred Wagner. In ungewöhnlich scharfer Form analysiert er den alltäglichen Verbalbrei zum Thema Kunst und Kultur, weist deren historische Wurzeln über den Nationalsozialismus bis zum Nationalismus des 19. Jahrhunderts nach und rechnet mit Parteiprogrammen und Weißbüchern ab. Er zeigt schlüssig auf, wie sich Bindestrich-Kulturen heute entwickeln und findet zu jener Bedeutung zurück, die Kultur vor dem niederländischen Frühkapitalismus schon einmal hatte. Andererseits bietet er mit seiner Kreativitätsthese ein schlüssiges Modell für die Einschätzung von Kunst und ihren Qualitäten, wobei er auf Widerstände gefaßt ist und deren Hauptargumente wahrscheinlich schon im vorhinein entkräftet. Politik, Kunstszene und Ausstellungswesen, Medieninhalte, Förderungen und Thesenpapiere werden ebenso genau analysiert, wie künstlerische Arbeiten als Belege für argumentierte Qualitätsfindung herangezogen. Wer aus der täglichen Sprachenverwirrung aussteigen will, kann Wagners argumentative Hilfestellung gut brauchen. Eine Einführung für alle, die sich intellektuell oder praktisch mit dem Kultur-und Kunstbetrieb auseinandersetzen.
Franz Liszt - ein Universalist zeigt den Weg in die Zukunft
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Franz Liszt ist auch nach dem Jubiläumsjahr 2011 ein unterschätzter Komponist der europäischen Musikgeschichte. Liszt war ein Kind der Aufklärung, in deren Zentrum der Mensch als Individuum und Mitglied der Gesellschaft stand, deren Botschaft im Wesentlichen durch die Kunst vermittelt werden sollte. Das bedeutete, auch die Musiken anderer zu verbreiten, die Situation des Künstlers und seiner Stellung in der Gesellschaft neu zu formulieren, selbstverständlich Freimaurer zu sein, aber auch immer den neuesten Stand der Technik zu berücksichtigen und Musik verstehbar zu machen. Weil er die Zukunft vor Augen hatte, drängte er auf die Emanzipation der Gattungen und hob die Unterschiede zwischen Darbietungs- und funktionaler Musik auf. Er wusste, dass Musikleben nicht nur das Wohlergehen der Komponisten, sondern auch jenes der Orchestermitglieder, der Instrumentenmacher, des Verlagswesens, der Musikzeitschriften sowie Bürgerfeste bedeutete. Sein ganzes Streben war auf den Menschen ausgerichtet, dem er durch die Musik eine Verbesserung der Lebenssituation vergönnen wollte.
Wolfgang Amadeus Mozart
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Zu Beginn des Bandes über Wolfgang Amadeus Mozart, den bekanntesten Komponisten, wird die Frage aufgeworfen, für wen er seine Musik komponierte. Wagners Erläuterungen zur Funktion der Unterhaltung, die sowohl Herz als auch Verstand ansprechen, werden durch berührende Briefzitate untermauert. Die „glückliche Sozialisation“ in Mozarts Jugend, geprägt von Reisen, spielt eine zentrale Rolle. Der „Bezugsrahmen Europa“ verankert die Lebensbedingungen des erwachsenen Mozart und verknüpft sie mit den geistigen Strömungen seiner Zeit. Dabei werden Aspekte wie die Freimaurerei als „Agentur der Aufklärung“, die „Türkenmode“ und die Idee eines integralen Europas beleuchtet. Mozarts Rolle als „Musikproduzent“ wird ebenfalls thematisiert: Er schuf nahezu alle Werke auf Auftrag, radikalisierte jedoch dieses kompositorische Wollen mit einem sozialen Risiko, das sich aus heutiger marktökonomischer Sicht nicht lohnte. Dies spiegelte sein Bewusstsein für den Wert künstlerischer Leistungen wider. Wagners Analysen von Mozarts Opern, insbesondere zur Zauberflöte, zeigen, dass Mozart im Sinne der Aufklärung keine Utopie anstrebte, sondern Probleme so darstellte, dass sie bewältigbar schienen. Dies steht im Einklang mit der Josephinischen Aufklärung, die praktisches Handeln und Denken betonte und ein liberales, republikanisches und demokratisches Programm verkörperte.



