Der vorliegende Kriminalroman ist der zweite der jeweils in sich abgeschlossenen Bände einer „Wiener Trilogie der Vergeblichkeiten“. Es hätte ein wunderbarer Sonntagnachmittag im Wiener Prater werden sollen. Aber dann landet im Auslauf der Rutsche des Toboggans der Kopf eines Mannes und rollt vor die Füße der entsetzt aufschreienden Menschenmasse. Der restliche Körper kommt Sekundenbruchteile danach die Rutsche herunter. Das ist der Beginn einer Mordserie, wie sie der Wiener Prater noch nicht erlebt hat. Kein Wahrzeichen bleibt verschont … Der zweite Band der „Wiener Trilogie der Vergeblichkeiten“ beschäftigt sich mit wichtigen Fragen: Was treiben die Wiener Hochfinanz und der Kreis um Grapschmann? Sind sie in die Pratermorde verwickelt? Und was haben diese Morde an Geistlichen mit diversen Priesterinitiativen und dem Massaker der SS im März 1944 in den Ardeatinischen Höhlen Roms zu tun? Gelingt es endlich, Grapschmann hinter Schloss und Riegel zu bringen? Wie oft kommt Schnittling diesmal in U-Haft, und wie hoch steigt seine Kaution? Kann Pirchmosers Vater den Alkoholgehalt seines Enzians weiter erhöhen? Wird Chiara Licht ins Dunkel einer plötzlich präsenten Vergangenheit bringen können? Und werden Michele und Chiara endgültig ein Paar?
Michael Amon Boeken






Im Sumpf von Politik, Wirtschaft, Obsessionen und Leidenschaften Eines Nachmittags fällt ein Toter vom Stephansdom. Genau vor die Nase von Michele, einem Müßiggänger und Privatier, der sich auch als Freizeitkriminalist betätigt. Die Umstände sind rätselhaft: Wieso wurde Sensationsreporter Himmel schon vor der Tat ein Bild des Tatorts zugespielt? Welche Geschäfte plant der kleine Kreis um Grapschmann, den ehemaligen Finanzminister? Und was haben diese Geschäfte mit dem Mord zu tun? Im Giacomos, dem angesagtesten Lokal der Stadt, treffen alle regelmäßig aufeinander. Es ist eine kleine Welt, in der jeder jeden kennt. Auch eine Runde von schauspielernden Theaterfanatikern trifft sich dort. Es stellt sich heraus, dass der Tote aus diesem Kreis kommt, früher allerdings Mitarbeiter von Grapschmann war. Michele und Himmel kommen vorerst mit ihren Nachforschungen nicht weiter. Da geschieht ein weiterer dramatischer Mord. Doch es braucht zwei weitere Morde, bis langsam klar wird, worum es wirklich geht …
In diesem Kriminalroman wird die Einweihung eines renovierten Denkmals von einem Mord überschattet. Weitere Morde an Tierschützern folgen, während Fragen zu einem geheimen Orden und einem mysteriösen Pater aufkommen. Die Geschichte verknüpft die Gralssaga mit modernen Gentechnik-Themen und entfaltet unerwartete Wendungen.
Yquem
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Lemming
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Eine schonungslose und doch poetische Abrechnung mit der herrschenden Politik: der sozialdemokratische Minister hat seiner Karriere alles geopfert, auch die Ideale und Hoffnungen seiner Generation ..
Lakonisch berichtet Michael Amon von seinen Jahren im katholischen Internat – über Gewalt, Missbrauch, religiösen Wahn, falsche Frömmigkeit und hemmungslose Machtausübung. Ein Klerikalfaschist als Internatsleiter, der seine verklemmte Sexualität beim Verprügeln kleiner Kinder auslebt, sadistische Erzieher, sinnlose Strafen bis hin zur körperlichen Folter. Die Gründerinnen des Internats kamen aus dem Bund Neuland, einer katholischen Erneuerungsbewegung, und hatten die Vision einer neuen Pädagogik und menschennahen Volkskirche. Unter der sichtbaren Oberfläche läuft vieles schief, aber endgültig bricht die Katastrophe aus, als die Schulgründerin stirbt. Ohne Selbstmitleid und teils ironisch schildert Amon die Wiederherstellung der alten Ordnung. Amon geht es nicht um eine undifferenzierte Aburteilung der Kirche oder einfache Antworten. Aber er beschreibt ein System, in dem nicht einige Einzelfälle, sondern Tausende noch lebende Menschen zu Opfern geworden sind. Er gibt ihnen eine Stimme. Und er nennt Täter beim Namen.
Sonnenfinster
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Ein Lebensbornheim, Mitglieder einer schlagenden Verbindung, eine Schauspielerin, ein im Sterben liegender Milliardär, und ein Arzt, der auf seinem Gebiet als besondere Kapazität gilt. Ein Buch über den alten, patriarchalisch geprägten und den neuen, global entfesselten Kapitalismus: Welche Geheimnisse tragen Menschen mit sich, wie üben sie Macht aus, und wie lassen sie Macht über sich ausüben? Ein Roman, der aber auch eine merkwürdige Liebesgeschichte erzählt: über die Möglichkeit, dass zwei Menschen in einer Welt, in der alle Beziehungen Warencharakter annehmen, genau diese Vorbedingung erfolgreich ignorieren und ihr eigenes Miteinander finden können.
Wie oft verwenden wir Sprichwörter und Sinnsprüche, ohne über deren Sinn nachzudenken? Und manchmal ärgern wir uns, wenn jemand solch ein Sprichwort gegen uns selbst in Stellung bringt. Oder ist es Ihnen noch nie sauer aufgestoßen, wenn Ihnen lapidar mitgeteilt wurde: „Glück hat auf die Dauer nur der Tüchtige“, weil damit auch das Gegenteil gilt: Pech hat auf die Dauer nur der Untüchtige – also Sie. Als Schriftsteller und Romanautor ist Michael Amon gewohnt, dem Hintersinn von Worten nachzuspüren. In diesem Buch heftet er sich dem Wahrheitsgehalt von gedankenlos verwendeten Sprüchen auf die Fersen und nimmt seine Leser mit auf eine Reise durch die verlogene Welt der Sprichwörter. Treffsicher und mit leichter Feder konfrontiert er uns mit durchaus ernsten Gedanken und rechnet grimmig-ironisch ab: mit Neoliberalismus und Religionen, mit Politphrasen und Alltagsgemeinheiten. Wie nicht anders zu erwarten, macht Amon das mit Leichtigkeit und Tiefsinn.
1968
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Warum mochte Frank Sinatra die Rolling Stones nicht? Und warum schlief Charles de Gaulle nie mit Brigitte Bardot, Sarkozy aber mit Carla Bruni? „I have a dream!”, rief Martin Luther King und wurde in seinem Blut niedergestreckt. Der Traum verwandelte sich in einen Alptraum. Im Mai 1968, als der Autor 14 Jahre alt war, verließ er das katholische Internat und schildert die Wirren dieser Zeit. Die Essays beleuchten den längsten Mai der Geschichte, von seinen verheißungsvollen Anfängen bis zu seinem jämmerlichen Ende. Autobiografisches vermischt sich mit Reflexionen, und diese Unklarheit eröffnet neue Perspektiven auf die Ereignisse. 1968 war eine Zeit extremer Unsicherheit: Frankreich stand kurz vor einer Revolution, Deutschland erlebte eine kleinere Revolte, und in Österreich verwandelte sich das Geschehen in eine Farce. Doch der 14-Jährige fühlte sich überall zugehörig, was das zentrale Gefühl der 68er widerspiegelt: Es gab nichts auf der Welt, das sie nicht anging. 1968 war ein Aufstand, dessen Lächeln gefror, bevor es zu einem Lachen werden konnte. Dieses kurze Lächeln war ein unerfülltes Versprechen. Am Ende war die Niederlage vollkommen, und die besiegten 68er konnten nicht aufgehalten werden. Sieg und Niederlage wurden ununterscheidbar. „What can a poor boy do, except to sing in a Rock-’n’-Roll-Band?”, sangen die Stones.



