Renowned German social historian Heide Wunder explores the cosmic image from the 1578 Book of Marital Discipline, illustrating the relationship between husband and wife. While "He is the sun, she is the moon" may suggest dominance and subordination today, it originally reflected the different yet equal status of spouses. Wunder emphasizes that understanding the history of women and gender relations is vital for insights into societal organization and political action. She examines both actual circumstances and the normative rules guiding women's lives, revealing the skills necessary for household management, dietary practices, home furnishings, available birth control measures, and women's roles in peasant protests. Contrary to the prevailing narrative of losses for women, she uncovers a history of gains, highlighting the normalcy of noble women's regency and the shared responsibilities of spouses in various domestic and economic settings. Utilizing diverse sources such as memoirs, sermons, novels, and demographic data, Wunder presents a surprising new image of early modern women, enriching our understanding of early modern Europe.
Heide Wunder Boeken






Das Buch präsentiert fünfzehn Einzelporträts von Dichterinnen, Malerinnen und Mäzeninnen und bietet ein faszinierendes Gesamtbild weiblicher Kreativität und Kunstförderung im Deutschland der Frühen Neuzeit. Die Lebensläufe der porträtierten Frauen sind außergewöhnlich und spannend.
Konfession und Konfessionswechsel in ihrer Bedeutung für die Herrschaftsausübung im Reformationszeitalter ist zentrales Thema der hier vereinigten 13 Beiträge, die aus einer Tagung im Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden hervorgegangen sind. Sie präsentieren neueste Forschungsergebnisse zu dem bislang wenig untersuchten Verhältnis von Adel und Religion in den Vorläuferterritorien des Herzogtums Nassau in der Frühen Neuzeit. Lutherische, reformierte und katholische Konfession und die vielfältigen „Wechselrichtungen“ werden dabei gleichermaßen betrachtet. Im Fokus steht die Rolle der regierenden Reichsgrafen und des Niederadels, insbesondere der mittelrheinischen Reichsritterschaft, in dem komplexen herrschaftlichen und konfessionellen Gefüge der Region. Damit eng verknüpft ist die Frage nach der Bedeutung von Glaubenswechseln für die Herrschaftsausübung. Konnte ein anderes religiöses Bekenntnis Handlungsspielräume ausweiten? Oder provozierte ein Glaubenswechsel des Regenten vielmehr Konflikte inner- und außerhalb der Dynastie? Und welche Konsequenzen hatte der neue Glaube des Landesherrn für die Untertanen? Die Autorinnen und Autoren nehmen konfessionelle Profile und Netzwerke ebenso in den Blick wie auch die Entwicklung neuer Eliten, Religionsprozesse vor dem Reichskammergericht, konfessionsverschiedene Ehen, Aspekte religiöser Kunst sowie die Situation der jüdischen Bevölkerung im Reformationszeitalter. Der Band ist mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen und einem Personenregister ausgestattet.
Die Beiträge aus Geschichts-, Kunst- und Literaturwissenschaft eröffnen neue Einsichten in die Herrschaftsstrukturen des Alten Reichs. Geleitet von den Fragestellungen der Geschlechterforschung bringt die Analyse der regierenden Dynastien und ihres Strebens nach Kontinuität und Prestige ein komplexes System von Personenkonstellationen zutage, das der dynastischen Herrschaftssicherung diente. Während die Bedeutung standesgemäßer Heiratsverbindungen sowie die Vererbung der Herrschaft in männlicher Linie bekannt ist, werden in diesem Band die oft vieljährigen vormundschaftlichen Regentschaften der Mütter (oder Großmütter) unmündiger Nachfolger herausgestellt, die vielfach entscheidend für den Erhalt der Herrschaft waren. Dieser Sachverhalt, in der zeitgenössischen juristischen Literatur ausführlich behandelt, ist in der bisherigen Forschung nur für »Ausnahmen« berücksichtigt worden, tatsächlich stellt er einen charakteristischen Zug frühneuzeitlicher Herrschaft dar. Zentral für die Herrschaftssicherung erweist sich auch das »regierende Paar«, denn die Fortdauer der Herrschaft hing nicht allein von einer zahlreichen Nachkommenschaft ab, sondern auch von der angemessenen Mitwirkung der »regierenden« Fürstin an der Selbstdarstellung der Dynastie in der höfischen und politischen Welt des 17. und 18. Jahrhunderts. Fürstinnen spielten eine bedeutende Rolle als Mäzeninnen und Förderinnen von Künstlern, planten und gestalteten vielfach selbst ihre Schlösser und erwiesen sich als Spezialistinnen für die »moderne« Innenausstattung. Die »Weiberrepubliken« der Reichsklöster und Reichsstifte gehörten ebenso zum 'Reichskosmos' wie die Frauen in den Adelsgeschlechtern, die die Fürstbischöfe und Domherren stellten. In ihren Porträts, aber auch in ihren Briefen, ihren religiösen und politischen Schriften setzen sich regierende und verwitwete Gräfinnen und Fürstinnen ebenso wie Stiftsdamen Denkmale, die Auskunft über ihr ausgeprägtes dynastisches und religiöses Selbstverständnis geben.
Kassel im 18. Jahrhundert
Residenz und Stadt