Konfession und Konfessionswechsel in ihrer Bedeutung für die Herrschaftsausübung im Reformationszeitalter ist zentrales Thema der hier vereinigten 13 Beiträge, die aus einer Tagung im Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden hervorgegangen sind. Sie präsentieren neueste Forschungsergebnisse zu dem bislang wenig untersuchten Verhältnis von Adel und Religion in den Vorläuferterritorien des Herzogtums Nassau in der Frühen Neuzeit. Lutherische, reformierte und katholische Konfession und die vielfältigen „Wechselrichtungen“ werden dabei gleichermaßen betrachtet. Im Fokus steht die Rolle der regierenden Reichsgrafen und des Niederadels, insbesondere der mittelrheinischen Reichsritterschaft, in dem komplexen herrschaftlichen und konfessionellen Gefüge der Region. Damit eng verknüpft ist die Frage nach der Bedeutung von Glaubenswechseln für die Herrschaftsausübung. Konnte ein anderes religiöses Bekenntnis Handlungsspielräume ausweiten? Oder provozierte ein Glaubenswechsel des Regenten vielmehr Konflikte inner- und außerhalb der Dynastie? Und welche Konsequenzen hatte der neue Glaube des Landesherrn für die Untertanen? Die Autorinnen und Autoren nehmen konfessionelle Profile und Netzwerke ebenso in den Blick wie auch die Entwicklung neuer Eliten, Religionsprozesse vor dem Reichskammergericht, konfessionsverschiedene Ehen, Aspekte religiöser Kunst sowie die Situation der jüdischen Bevölkerung im Reformationszeitalter. Der Band ist mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen und einem Personenregister ausgestattet.
Heide Wunder Volgorde van de boeken






- 2017
- 2006
Das Buch präsentiert fünfzehn Einzelporträts von Dichterinnen, Malerinnen und Mäzeninnen und bietet ein faszinierendes Gesamtbild weiblicher Kreativität und Kunstförderung im Deutschland der Frühen Neuzeit. Die Lebensläufe der porträtierten Frauen sind außergewöhnlich und spannend.
- 2002
Die Beiträge aus Geschichts-, Kunst- und Literaturwissenschaften bieten neue Einblicke in die Herrschaftsstrukturen des Alten Reichs. Unter dem Blickwinkel der Geschlechterforschung wird die Analyse der regierenden Dynastien und deren Streben nach Kontinuität und Prestige sichtbar. Dabei wird ein komplexes System von Personenkonstellationen aufgedeckt, das der dynastischen Herrschaftssicherung diente. Während die Bedeutung standesgemäßer Heiratsverbindungen und die männliche Vererbung der Herrschaft bekannt sind, wird hier die oft jahrelange vormundschaftliche Regentschaft von Müttern oder Großmüttern unmündiger Nachfolger hervorgehoben, die entscheidend für den Erhalt der Herrschaft war. Dieser Aspekt, der in zeitgenössischer juristischer Literatur behandelt wird, wurde in der bisherigen Forschung meist nur als Ausnahme betrachtet, stellt jedoch einen charakteristischen Zug frühneuzeitlicher Herrschaft dar. Auch das „regierende Paar“ war zentral für die Herrschaftssicherung, da die Fortdauer der Herrschaft nicht nur von der Nachkommenschaft, sondern auch von der Mitwirkung der Fürstin an der Selbstdarstellung der Dynastie in der höfischen und politischen Welt des 17. und 18. Jahrhunderts abhing. Fürstinnen agierten als Mäzeninnen und Förderinnen von Künstlern, gestalteten ihre Schlösser und waren Expertinnen für moderne Innenausstattung. Die „Weiberrepubliken“ der Reichsklöster und die Frauen in Adelsgeschlechtern gehörten eb
- 2000
Kassel im 18. Jahrhundert
Residenz und Stadt
