Headquarters Germany: Die US-Geheimdienste in Deutschland
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Die deutschen Geheimdienste nach 1945
Das Buch untersucht die Machtlosigkeit der UNO gegenüber der verdeckten Kriegsführung der Supermächte am Beispiel der Kubakrise. Durch den Vergleich diplomatischer Debatten mit geheimen Operationen der CIA und der Sowjetunion bietet es tiefgreifende Einblicke in die internationale Politik und warnt vor den Lügen, die Gewalt perpetuieren.
Gabriele Gast arbeitete fast zwei Jahrzehnte in der Zentrale des BND. Doch sie war nicht nur für den westdeutschen, sondern auch für den ostdeutschen Nachrichtendienst tätig - als eine der wichtigsten Quellen der Auslandsaufklärung der DDR. Sie tat das effektiv und erfolgreich. Dies wurde auch im harten Urteil deutlich, das man über sie verhängte: sechs Jahre und neun Monate Haft. Im vergangenen Jahr veröffentlichte Klaus Eichner ein aufsehenerregendes Buch über die NSA und die Erkenntnisse, die man bereits lange vor Snowden in der DDR hatte: dass die US-Geheimdienste ihre Verbündeten ausspionierten. Nun schreibt Eichner über Gabriele Gast und ihre Arbeit während des Kalten Krieges.
Das verschwiegene Wissen über die NSA - als durch Edward Snowden ruchbar wurde, dass Washington seine NATO-Verbündeten (und nicht nur diese) systematisch bespitzelte, füllte Entrüstung die Zeitungsspalten. Klaus Eichner, einst Chefanalytiker der US-Geheimdienste, konnte da nur müde lächeln. Was die NSA trieb, stellte die DDR-Aufklärung schon in den 80er Jahren fest. Nach der Wende wurden ihre Unterlagen im Auftrag des Bundesinnenministers aus dem Archiv entfernt und auftragsgemäß in die USA verbracht. Darin dokumentiert und bezeugt waren die Anfänge des elektronischen Weltkrieges. Fachmann Eichner verfolgte die Aktivitäten der NSA weiter und beschreibt, was war, was ist und was - vermutlich - noch sein wird.
Im Feriendomizil der DDR-Spitze am Großen Döllnsee gab es eine Wache. Diese pflegte, wie andere Posten überall auf der Welt, Waffen zu tragen. Und manchmal wurde damit auch geschossen. So gab es zu Beginn der 70er eine Tote. Es handelte sich um die Frau eines Personenschützers, die Opfer eines Eifersuchtsdramas war. Jahrzehnte später machte ein Sensationsjournalist daraus ein Attentat, das angeblich dem in jenem Jahr gestürzten Ulbricht galt. Das Eifersuchtsdrama sei lediglich die Legende der 'Stasi' gewesen. Klaus Eichner recherchierte den Fall.