Fremduntergebrachte Kinder und Jugendliche werden in der Jugendhilfe oft nicht als Geschwister betrachtet, da der Fokus auf Einzelfällen liegt und familiale Zusammenhänge nur am Rande berücksichtigt werden. Ein tiefes Verständnis der Lebensgeschichte und prägenden Erfahrungen dieser jungen Menschen ist jedoch entscheidend für den Erfolg stationärer Hilfen. Pädagogische Fachkräfte müssen sich zudem ihrer eigenen Rolle und Verstrickungen bewusst werden. Im Rahmen eines Praxisforschungsprojekts mit Prof. Dr. Christian Schrapper von der Universität Koblenz-Landau arbeiteten drei SOS-Kinderdörfer und ein Jugendamt zusammen, um ein Verfahren zur individuellen Einschätzung von Geschwisterbeziehungen zu entwickeln. Die Studie dokumentiert die erfolgreiche Kooperation zwischen Forschung und Praxis. In der ersten Phase wurden vier komplexe Geschwistergeschichten analysiert, gefolgt von der Erprobung fallverstehender und diagnostischer Methoden. Die entwickelten Instrumente für eine fundierte sozialpädagogische Diagnose werden detailliert behandelt. Fallkonsultationen zeigen, wie Fachkräfte die Wechselwirkungen von Familien-, Lebens- und Hilfegeschichte erkennen können. Die Ergebnisse belegen, dass ein umfassender Blick auf die Zusammenhänge zu mehr Entlastung und Handlungssicherheit für die Fachkräfte führt. Ein abschließendes Kapitel thematisiert das Verhältnis von Forschung und Praxis.
Christian Schrapper Volgorde van de boeken






- 2019
- 2018
»Wenn du nicht brav bist, kommst du ins Heim!« Diese Drohung ist vielen noch geläufig. Sie ist Ausdruck für ein Verständnis der Heimerziehung, das insbesondere deren abschreckenden und strafenden Charakter hervorhebt. Kinder und Jugendliche sollten in den Heimen verwahrt und gebessert, nicht aber im Sinne von Förderung und Bildung erzogen werden. Diese Dokumentation zeichnet die Geschichte der Jugend fürsorge und Sozialpolitik des Saarlandes in den Jahren 1945 bis 1975 nach. Im Mittelpunkt stehen an dieser Stelle ausdrücklich die Menschen, die von ihren Erfahrungen mit der Heimerziehung berichten. In den Porträts geht es um frühe Prägungen in der Herkunftsfamilie und im Heim, aber auch um Demütigungen, die ein Leben lang wirken. Die Erzählungen zeigen ganz unterschiedliche Lebenswege. Gemeinsam ist allen, dass die Heimerziehung tiefe Spuren hinterlassen hat.
- 2004
Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe müssen in komplexen Situationen zu fachlichen Einschätzungen kommen und schwierige Entscheidungen treffen. Es geht um Fallverstehen und sozialpädagogische Diagnostik in emotional meist hoch belasteten Zusammenhängen, die nur schwer zu durchblicken sind. Wie kommt die Profession Soziale Arbeit zu ihren fachlichen Bewertungen? Was sind angemessene Konzepte, auf deren Grundlage diese zustande kommen? Diese und weitere Fragen beantworten die HerausgeberInnen und 12 weitere ExpertInnen in diesem Buch. Sie liefern Grundlagenwissen und methodische Zugänge für die praktische Umsetzung. Mit Beiträgen von Sabine Ader, Kay Biesel, Silke Brigitta Gahleitner, Penelope Glenn, Peter Hansbauer, Heinz Kindler, Oliver König, Sabine Schäper, Karl Schattenhofer, Reinhold Schone, Christian Schrapper, Remi Stork, Sabine Wagenblass und Michael Winkler
- 2004
In 20 Beiträgen werden theoretische Grundlagen, methodisches Vorgehen und für Theorie- und Praxisentwicklung relevante Befunde der sozialpädagogischen Forschungspraxis aus Koblenz vorgestellt.
- 2002
Was tun mit schwierigen Kindern?
Sozialpädagogisches Verstehen und Handeln in der Jugendhilfe ; Bericht zum "Kölner Modellprojekt"
- 249bladzijden
- 9 uur lezen
- 1993
