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Kindheitsautobiographien standen lange im Schatten der großen Dichterautobiographien. Mit der Summenformel Rousseaus und dem Kausalschluss zwischen Leben und Werk in Goethes „Dichtung und Wahrheit“ hatte sich die Autobiographie seit der Aufklärung als bedeutende Gattung etabliert. Autoren von Kindheitsautobiographien widersetzten sich diesem Modell, indem sie ausschließlich über ihre Kindheit schreiben und auf ein fernes, oft fremdes ‚Ich‘ blicken. Sie enden vor jeder bürgerlichen Emanzipation und verzichten auf Harmonisierung zwischen Leben und Dichtung. Als Fragmente einer Lebensgeschichte bevorzugen sie von Anfang an fragmentarische Kleinformen. Das Buch verfolgt die weitgehend unbekannten Traditionen dieser Kindheitsautobiographien seit dem frühen 19. Jahrhundert und zeigt, dass es sich um ein erstaunlich unerforschtes Subgenre handelt. Ihre besondere Qualität zeigt sich besonders im Kontext der Subjekt- und Erinnerungsdiskurse der Moderne. Der Fokus liegt auf drei Beispielen: Theodor Fontanes „Meine Kindheit“, Walter Benjamins „Berliner Kindheit um Neunzehnhundert“ und Wolfgang Koeppens „Jugend“. Durch die narrativen Strategien dieser Werke, die sich aus Anekdote, Denkbild und Paradox entwickeln, lassen sich individuelle Reflexionen autobiographischen Schreibens sowie eine Auseinandersetzung mit den politischen Katastrophen des 19. und 20. Jahrhunderts erkennen. Kindheitsautobiographien zählen somit zu den wichtigsten Ans
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Selbstfragmente, Margrit-Katrin Lange
- Taal
- Jaar van publicatie
- 2008
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