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Die Historiographie wird traditionell als eine männlich dominierte Domäne betrachtet, wie im „Lexikon des Mittelalters“ beschrieben. Die Hauptgattungen der Geschichtsschreibung, darunter Chronik, Annalen, Vita und Gesta, sind bereits im 9. Jahrhundert bei den deutschen Stämmen etabliert, als das Bedürfnis nach eigener Geschichtsschreibung aufkommt. In Deutschland und anderen Teilen Europas werden historiographische Texte bis ins hohe Mittelalter fast ausschließlich von Klerikern und Mönchen in lateinischer Sprache verfasst. Erst im 12./13. Jahrhundert erscheinen volkssprachliche Werke in größerer Zahl. Mit der Entwicklung sozial differenzierter Interessen an Geschichtsschreibung nimmt die Subklassenbildung innerhalb der Gattungen zu, und die Übergänge zwischen ihnen werden fließender. Das späte Mittelalter zeichnet sich durch eine empirisch-realistischen Darstellung vergangener Ereignisse und eine Hinwendung zur Zeitgeschichte aus. Es wird jedoch oft übersehen, dass Frauen seit dem 10. Jahrhundert ebenfalls in diesen historiographischen Prozess integriert sind. Eine Recherche im Verfasserlexikon „Deutsche Literatur des Mittelalters“ zeigt, dass von über fünfzig genannten Frauen mehr als vierzig in die Historiographie eingebunden sind, meist geistliche Frauen. An der Spitze dieser weiblichen Teilhabe steht die Kanonisse Hrotsvit von Gandersheim, die bedeutende lateinische Geschichtsdichtungen verfasst hat.
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Ursula Pfaffinger, Agnes Sampach, Elisabeth Kempf, Caritas Pirckheimer u.a. - Chronistinnen von Amts wegen, Gisela Brandt
- Taal
- Jaar van publicatie
- 2008
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