Loop

Meer over het boek

Dieses kleine Buch verbindet Bilder und Worte auf einzigartige Weise, ohne die Eigenständigkeit beider zu beeinträchtigen. Die Fotografien von Louisa Clement sind nicht als Illustrationen zu Ulrike Ulrichs Text zu verstehen, und umgekehrt. Beide Positionen thematisieren das Unterwegssein in der Bahn und ergänzen sich, ohne direkt miteinander verwoben zu sein. Clements Bilder zeigen leere Zugräume, deren verschwommene Linien und abstrakten Kompositionen den Betrachter anregen, genauer hinzuschauen. Diese Motive, wie Leverkusen oder Köln, werden erst in der Serie als Details erkennbar, und die melancholische Wirkung der Bilder wirft Fragen auf. Im Kontrast dazu ist Ulrichs Protagonistin Lo lebendig und dynamisch. Sie bricht aus ihrem alten Leben aus und reist quer durch Europa, ohne an den Städten Halt zu machen, sondern nur umsteigend. Ihre Reise ist eine Sammlung von Zügen und Begegnungen, die sie flüchtig erlebt. Lo beschreibt ihr Leben als Roulette, in dem alles möglich ist, solange sie sich bewegt. Ihre Stationen enden, als sie bestohlen wird und gezwungen ist, den Schutzraum Zug zu verlassen, um ihre Identität wiederherzustellen. Ulrichs Erzählung ist eine Metapher für den Mut, alles hinter sich zu lassen und sich auf das Ungewisse einzulassen. Sie thematisiert das Reisen ohne festes Ziel, das Alleinsein in vollen Zügen und die Suche nach sich selbst, verbunden mit der Flucht aus dem eigenen Leben.