Die Blumen des Bösen

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„Die Blumen des Bösen“ gilt als der einflussreichste moderne Gedichtband und markiert den Beginn der literarischen Moderne in Europa. Bei der Veröffentlichung 1857 sorgte Baudelaires Werk für ein gewaltiges Echo, insbesondere bei der Staatsanwaltschaft. Er wurde wegen Gotteslästerung und der Verletzung der guten Sitten angeklagt, was zu hohen Geldstrafen für Dichter und Verleger führte. Sechs Gedichte wurden auf den Index gesetzt und mussten entfernt werden, wobei das Urteil erst 1949 aufgehoben wurde. Victor Hugo lobte das Werk begeistert und ermutigte Baudelaire, seinen innovativen Stil fortzusetzen. Das zeitgenössische Publikum war beeindruckt von Baudelaires radikal neuem Ton, der nicht romantische Gefühle besang, sondern die gesellschaftlichen Umbrüche, das Kranke, die Unterwelt und die dunklen Seiten der menschlichen Natur thematisierte. Innerhalb kurzer Zeit wurde der Gedichtband zu einem Bestseller und zählt zu den am weitesten verbreiteten und einflussreichsten Lyrikbüchern in Frankreich und Europa. In Deutschland haben sich 140 Übersetzer an der Übertragung versucht, wobei viele die Version von Stefan George aus dem Jahr 1901 als die gelungenste erachten.